Toleranzen bei der Halbzeugfertigung
- Speziell die Durchmesser sind oft mit sehr engen Toleranzen belegt.
- Kunststoffe unterliegen anderen physikalischen Gesetzmäßigkeiten als Metalle. Vor allem die 8 – bis 10-fach größere Wärmedehnung, die Volumenänderung durch Feuchtigkeitsaufnahme wie auch nachträgliche Dimensionsveränderungen durch den langsamen Abbau vorhandener Restspannungen im Langzeitverhalten schließen die Gewährleistung enger Maßtoleranzen, wie sie für Metalle üblich sind, aus.
- Dieser Umstand führt naturgemäß zu unliebsamen Diskussionen, Ärger und nicht zuletzt zu nicht akzeptierter Ware. Solche vorprogrammierte „Ausschuss“-Teile sind selbst bei zuverlässigsten Maschinen und Fachkräften nicht zu umgehen
- Darum empfehlen wir unseren Kunden, die Toleranzgrößen für Kunststoff-Dreh- und Frästeile mit Bedacht festzulegen
- Normalerweise ist auch bei diesen vergrößerten Toleranzen die Funktion des Kunststoffteils gewährleistet
- Für maschinenbautechnische Teile aus Kunststoffen ist demnach von der Festlegung der ISO-Toleranzreihen IT 6,7 und 8 abzusehen.
- Für Drehteile aus PTFE werden die ISO-Toleranzreihe IT11 / IT12 empfohlen (siehe dazu auch Merkblatt „Toleranzen von mechanisch bearbeiteten PTFE-Teilen“ der Fachgruppe Fluorpolymere im Industrieverband pro-K), dies können wir dann auch bestätigen und einhalten.
Zerspanungshinweise
Für die Verarbeitung von ungefülltem PTFE-Material sind Zerspanungswerkzeuge aus HSS ausreichend. Bei gefüllten Materialien (PTFE-Compounds) sollte man Werkzeuge aus Hartmetall verwenden, um die Standzeit zu verlängern, ebenfalls sollte hier die Drehzahl etwas reduziert werden. Schnittgeschwindigkeiten von 1 bis 2,5 m/s eignen sich zum Feindrehen am besten, bei diesen Geschwindigkeiten ist auch die Verwendung von Kühlflüssigkeiten nicht erforderlich. Der Vorschub sollte zwischen 0,05 und 0,25 mm/U betragen.